Photography by : Roc Llimargas Llop / A9 Photography 2021 All the Rights
Die geometrischen Körper sind als Urformen mit zeichenhafter Kraft zu begreifen. Gebaut wird allerdings nicht mit Lehm oder Holz, sondern mit Stahl. Knubben ist durch und durch Stahlbildhauer und benutzt bevorzugt Industriestahl, den er im Rohzustand bezieht. Über die im Laufe der Zeit mehr und mehr korrodierende Stahloberfläche ist diesen Werken die Vorstellung von Leben im Sinne von „sich ausbreiten“ eingeschrieben. Stahl ist widerstandsfähig, wir verbinden Härte und Dauerhaftigkeit mit diesem Material und genau das reizt ihn, denn er muss punkgenau schweißen, kann nichts korrigieren und ist auf ein streng konzeptionelles Vorgehen angewiesen. Der Künstler arbeitet mit der Kraft und Energie des Materials, bereits bei der gedanklichen Vorarbeit müssen hier andere Kräfte wirken, als dies bei der Bearbeitung von weicheren Materialien der Fall sein kann. Spontaneität ist in diesem Fall fehl am Platze.
Antje Lechleiter, 2022 _ by juergenknubben.de

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Los cuerpos geométricos deben entenderse como arquetipos con poder simbólico. Sin embargo, no se construyen con arcilla o madera, sino con acero. Knubben es un escultor del acero hasta la médula y prefiere utilizar acero industrial, que obtiene en bruto. A través de la superficie de acero, que se corroe cada vez más con el paso del tiempo, se inscribe en estas obras la idea de la vida en el sentido de «extenderse».

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El acero es resistente, asociamos dureza y durabilidad a este material y eso es precisamente lo que le atrae, porque tiene que soldar con una precisión milimétrica, no puede corregir nada y depende de un enfoque estrictamente conceptual.

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El artista trabaja con la fuerza y la energía del material; incluso en el trabajo mental previo, aquí deben actuar otras fuerzas que las que pueden darse cuando se trabaja con materiales más blandos. La espontaneidad está fuera de lugar en este caso.
Antje Lechleiter, 2022_ by juergenknubben.de

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Archaisch und zeitlos, mit den Säulen in die Höhe strebend und den Linsen über der Erde schwebend, Gebrauchsobjekte und doch nutzlos zum Gebrauch – in der skulpturalen Arbeit von Jürgen Knubben ist schon immer eine vitale Dialektik eingeschrieben: die Dialektik von Konstruktion und Inspiration, von Singularität und Ensemble, von Anorganischem und Organischem, von Statik und Dynamik, von Form und Auflösung, kurz von Leben und Tod. Ein Spannungsverhältnis, das im Stahl angelegt ist, dessen sprichwörtliche Härte vom Rost, der sanften Kraft der Oxidation, unterlaufen wird.
Thomas Knubben, 2018
Arcaica e intemporal, con las columnas esforzándose hacia arriba y las lentes planeando sobre la tierra, objetos útiles y sin embargo inútiles para el uso, una dialéctica vital ha estado siempre inscrita en la obra escultórica de Jürgen Knubben: la dialéctica de la construcción y la inspiración, de la singularidad y el conjunto, de lo inorgánico y lo orgánico, de lo estático y lo dinámico, de la forma y la disolución, en resumen, de la vida y la muerte. Una tensión inherente al acero, cuya proverbial dureza se ve minada por la herrumbre, la suave fuerza de la oxidación.
Thomas Knubben, 2018

Rottweil _ Germany
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Wie ausdrucksstark die bildnerische Sprache Jürgen Knubbens ist, zeigt sich in der elementar reduzierten Kopfform seiner Nofretete von 2011, der sich unter dem Titel Tête à Tête 2019 ihr Pendant Echnaton zugesellt hat. Der Künstler hat hier eine Transformation vorgenommen, ohne dass er den Dargestellten ihre Identität genommen hätte. In ihrer Haltung und formalen Strenge sind sie gesichtslose Ikonen des Herrschertypus geworden und haben durch diese Entindividualisierung eine Allgemeingültigkeit erhalten, die sie auch als Regentenpaar der Schönbornschen Residenz vorstellbar machen. Besonders reizvoll ist freilich der Gegensatz zwischen den aufs Wesentliche abstrahierten Häuptern der Pharaonen und der lustvoll sinnlichen, vor Lebendigkeit pulsierenden Ausmalung und üppigen Gestaltung des Schlossinneren. Hier begegnen sich Welten, die das Nebeneinander von kaum Vereinbarem, wie es unsere Gegenwart durch ihren kulturellen und gesellschaftlichen Pluralismus täglich vor Augen führt.
Martina Wehlte, 2021
La expresividad del lenguaje visual de Jürgen Knubben se aprecia en la forma de cabeza elementalmente reducida de su Nefertiti de 2011, a la que se ha unido su homóloga Akenatón bajo el título Tête à Tête 2019. Aquí, el artista ha emprendido una transformación sin quitarle la identidad al modelo. En su postura y austeridad formal, se han convertido en iconos sin rostro del tipo gobernante y, a través de esta desindividualización, han adquirido una generalidad que también los hace concebibles como pareja de regentes de la residencia Schönborn. Por supuesto, el contraste entre las cabezas de los faraones, abstraídas a lo esencial, y la pintura voluptuosamente sensual y el fastuoso diseño del interior del palacio, palpitante de vivacidad, resulta especialmente atractivo. Ahí es donde se encuentran los mundos, la yuxtaposición de lo apenas conciliable, como demuestra a diario nuestra actualidad a través de su pluralismo cultural y social.
Martina Wehlte, 2021

Mathematischer Präzision
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Auch ohne Rechenschieber und die Kenntnis mathematischer Formeln braucht es nicht viel, um zu erkennen, dass die Skulpturen von Jürgen Knubben klaren Gesetzmäßigkeiten folgen. Sie haben System, könnte man sagen, formulieren je eigene Regeln, die durchdekliniert und mit mathematischer Präzision umgesetzt werden. (…) Keine Frage: Bei den Skulpturen von Jürgen Knubben geht es immer wieder um Relationen. Um Proportionen und Dimensionen, um die Verjüngung von Formen. Jürgen Knubben setzt Elemente zueinander ins Verhältnis. Stapelt, schichtet, setzt aufeinander – und arbeitet sich dabei in die Höhe, dem Himmel entgegen. An sich sind Säulen lotrechte, freistehende Stützen, die Gebälk, Gewölbe, Arkaden oder zumindest eine Figur tragen. Bei Jürgen Knubben ist die Säule ihrer Funktion beraubt, existiert allein um ihrer selbst willen und thematisiert dieses In-die-Höhe-Wachsen, das Weitergehen, sich Fortsetzen. Er verweist selbst darauf, dass bei diesen Arbeiten die „Endlose Säule“ von Constantin Brancusi Pate stand. Der rumänische Bildhauer setzte 1937 rhombenförmige Elemente zu einer Säule zusammen, die schlank und leicht wie ein Strich gen Himmel wuchs. Wer wollte das nicht: Hoch hinaus, dem Himmel entgegen, völlig losgelöst von der Erde, frei von der irdischen Profanität. Ist es nicht der ewige Traum der Menschheit, sich aufschwingen zu können, das klägliche Verhaftetsein am Boden zu überwinden? Viele Bildhauer haben sich deshalb zur Aufgabe gemacht, zumindest scheinbar die Gesetze der Schwerkraft zu überlisten, uns glauben zu machen, dass die Materie leicht und elegant schwebend wäre. Auch die gotischen Baumeister haben es beispielhaft vorgemacht, wie Architektur sich in die Höhe streckt. Ihr Ziel war es, den Innenraum der Kirchen leicht und scheinbar schwerelos erscheinen zu lassen – selbst immateriell zu werden wie das Göttliche droben im Himmel. Auch die zeitgenössischen Skyscraper streben nach Höherem, denn Höhe ist immer auch ein Symbol für Macht, für Potenz, für die virtuose Beherrschung des Materials. Jürgen Knubben dagegen ist kein Angeber. Er erzeugt Höhe nie mit protzender Geste, sondern im Gegenteil bleibt er auf dem Boden der Tatsachen: Seinen Arbeiten ist eine gesunde Portion Pragmatismus eingeschrieben, denn seine Skulpturen sind nicht fragil und schwerelos, sie simulieren nicht eine Überwindung von Schwerkraft und Konstruktionsgesetzen. Sondern sie machen vielmehr sichtbar, dass Wachstum am Boden beginnt, dass ein Fundament benötigt wird. Dass verankert sein muss, wer in die Höhe streben will. (…) Das Material hat dabei freilich seinen Anteil: Der Stahl ist schwer, ist massiv. Aber die Skulpturen von Jürgen Knubben sind trotzdem nicht wuchtig, nicht massig und schon gar nicht monumental. Natürlich könnte man uns allein mit dem Gewicht einer einzelnen Arbeit erschlagen, und doch haftet diesen Skulpturen nicht Bedrohliches, Gewalttätiges an. Denn die Kanten sind abgerundet, die Übergänge weich, wodurch die Formen schmeichelnd wirken – und nicht etwa scharfkantig und verletzend. Den rostigen Oberflächen scheint zudem die Sonne des Südens eingeschrieben zu sein. Sie besitzen einen milden, warmen Orangeton, als seien sie mit wohliger Wärme aufgeladen. (…) Dass die Skulpturen von Jürgen Knubben eine große Ruhe ausstrahlen, dass ihnen Anmut und Harmonie innewohnt, liegt nicht nur daran, dass sie sich organisch und gleichmäßig weiterentwickeln, sondern auch folgerichtig und stimmig.

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Hier konkurrieren die einzelnen Elemente nicht miteinander, wollen sich nicht übertrumpfen, gegenseitig ausspielen, sondern sind perfekt aufeinander abgestimmt. Jedes Element scheint in diesem Zusammenspiel mit den anderen Formen an der absolut richtigen Position, dort, wo seine spezifische Erscheinung in idealster Weise zu sich selbst kommen kann. Diese zweite Ebene hat Jürgen Knubben seinen Skulpturen eingeschrieben: Sie sind Chiffren für unser Miteinander, das ja oft genug einem Gegeneinander gleicht. Jürgen Knubben zeigt uns mit den Mitteln der Kunst, dass es auch anders geht, dass eine realistische, angemessene und verlässliche Konstruktion uns vielleicht nicht ermöglicht, nach den Sternen zu greifen, wir ihnen damit aber doch ein gutes Stück näher kommen können.
Adrienne Braun, 2016
Incluso sin una regla de cálculo ni conocimientos de fórmulas matemáticas, no hace falta mucho para darse cuenta de que las esculturas de Jürgen Knubben siguen reglas claras. Se podría decir que tienen un sistema, que cada uno formula sus propias reglas, que se discuten a fondo y se aplican con precisión matemática. (…) No hay duda: las esculturas de Jürgen Knubben siempre tratan de relaciones. Sobre proporciones y dimensiones, sobre el rejuvenecimiento de las formas. Jürgen Knubben pone unos elementos en relación con otros. Apila, superpone, coloca unas encima de otras y va subiendo hacia el cielo. En sí mismas, las columnas son soportes verticales exentos que soportan entablamentos, bóvedas, arcadas o, al menos, una figura. En la obra de Jürgen Knubben, la columna está desprovista de su función, existe únicamente por sí misma y tematiza ese crecer hacia arriba, el seguir adelante, la continuación. Él mismo señala que la «Columna sin fin» de Constantin Brancusi fue la inspiración de estas obras. En 1937, el escultor rumano ensambló elementos en forma de rombo en una columna que crecía esbelta y ligera como una línea hacia el cielo. Quién no querría eso: elevarse alto, hacia el cielo, completamente desprendido de la tierra, libre de la profanidad terrenal. ¿Acaso no es el eterno sueño de la humanidad poder elevarse hacia lo alto, superar el miserable estar pegado al suelo? Por ello, muchos escultores se han encargado de burlar, al menos aparentemente, las leyes de la gravedad, para hacernos creer que la materia flotaría ligera y elegante. Los maestros de obras góticos también ejemplificaron cómo la arquitectura puede estirarse hacia arriba. Su objetivo era hacer que el interior de las iglesias pareciera ligero e ingrávido, que se convirtiera en algo inmaterial, como lo divino en el cielo. Los rascacielos contemporáneos también aspiran a algo más alto, porque la altura siempre es símbolo de poder, de potencia, de virtuoso dominio de la materia. Jürgen Knubben, en cambio, no es ningún fanfarrón. Nunca crea altura con gestos ostentosos; al contrario, permanece anclado en los hechos: una sana dosis de pragmatismo está inscrita en sus obras, pues sus esculturas no son frágiles e ingrávidas, no simulan una superación de la gravedad y de las leyes de la construcción. Más bien, hacen visible que el crecimiento comienza en el suelo, que se necesitan unos cimientos. Que quien quiera alcanzar las alturas debe estar anclado. (…) Por supuesto, el material tiene su parte: el acero es pesado, es macizo. Pero las esculturas de Jürgen Knubben no son voluminosas, ni masivas, ni mucho menos monumentales. Por supuesto, el peso de una sola obra podría abrumarnos, y sin embargo estas esculturas no tienen nada de amenazadoras ni violentas. Porque los bordes son redondeados, las transiciones suaves, lo que hace que las formas parezcan favorecedoras, y no afiladas e hirientes. Las superficies oxidadas también parecen llevar inscrito el sol del sur. Tienen un tono anaranjado suave y cálido, como si estuvieran cargados de un agradable calor. (…) El hecho de que las esculturas de Jürgen Knubben irradien una gran calma, que la gracia y la armonía sean inherentes a ellas, no sólo se debe a que se desarrollan de forma orgánica y uniforme, sino también lógica y coherente. Aquí, los elementos individuales no compiten entre sí, no quieren superarse ni enfrentarse, sino que están perfectamente coordinados.

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En esta interacción con las demás formas, cada elemento parece encontrarse en la posición absolutamente adecuada, donde su aspecto específico puede manifestarse de la manera más ideal. Jürgen Knubben ha inscrito este segundo nivel en sus esculturas: son cifras de nuestra unión, que a menudo se asemeja a la unión de unos contra otros. Con los medios del arte, Jürgen Knubben nos muestra que hay otro camino, que una construcción realista, adecuada y fiable puede no permitirnos alcanzar las estrellas, pero sí acercarnos bastante a ellas.
Adrienne Braun, 2016

Jürgen Knubbens künstlerisch-konzeptuelle Intention kann für einen Großteil seines Werks unter dem Oberbegriff Vertikalität zusammengefasst werden. Nahezu alle Arbeiten stehen unter einer wechselseitigen vertikalen Spannung zwischen Unten und Oben, einer Organisation der Senkrechten also. Dabei geht es im übertragenen Sinne ganz einfach um eine Haltung des Aufrechten und nicht zuletzt des Aufrichtigen. Dahinter könnte der in Kunst geformte Appell stecken, eine solche Haltung auch für das gemeinsame Miteinander anstreben zu wollen.
Herbert Köhler, 2018
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La intención artístico-conceptual de Jürgen Knubben puede resumirse para gran parte de su obra bajo el término genérico de verticalidad. Casi todas sus obras están sometidas a una tensión vertical recíproca entre abajo y arriba, una organización de lo vertical. En sentido figurado, se trata simplemente de una actitud de los rectos y no menos de los sinceros. Detrás de esto podría estar el llamamiento, formado en el arte, a querer luchar por una actitud así también para la unión común.
Herbert Köhler, 2018

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